WS-BP-2024

Kursgebühr vesteht sich inklusive Materialkosten,

Verpflegung, Eintritt ins Keramikmuseum und MwSt.

 

Schmuck aus Porzellan mit Beate Pfefferkorn

345,00 €

  • Nur noch wenige freie Plätze!

Kursbeschreibung

Dieses Jahr beginnen wir am Freitag schon vormittags um mehr Zeit für die finale Gestaltung der Schmuckstücke am Sonntag zu haben. Wir gehen also in die Verlängerung! :-)

Porzellan ist zweifellos das erlesenste, edelste Material in der Keramikwerkstatt aufgrund seiner filigranen Erscheinung und seiner gleichzeitig robusten Eigenschaften, die es auch zu einem idealen Werkstoff für Schmuck machen. Dieser Kurs führt Sie in die vielseitigen Möglichkeiten der Schmuckherstellung mit diesem exquisiten Material ein. Es gibt verschiedene Ausführungen von Porzellan, angefangen von reinweiß und transparent bis hin zu farbigen Varianten, die durch die Zugabe von Oxiden entstehen. Es kann in Gipsformen gegossen oder durch Kneten, Rollen, Stanzen und Perforieren verarbeitet werden, um einzigartige Stücke oder filigrane Miniaturen zu kreieren. Die angesehene und für Ihren Schmuck mit dem German Design Award 2021 ausgezeichnete Schmuckdesignerin und Keramikkünstlerin Beate Pfefferkorn wird Ihnen in diesem Kurs zahlreiche faszinierende Möglichkeiten vorstellen. Ob es sich um einzelne Schmuckstücke oder um aneinandergereihte Porzellankreationen handelt, es gibt viel zu entdecken. Neben wertvollen Informationen über Porzellan und seine Verarbeitung erhalten Sie auch hilfreiche Tipps und Anregungen, um eigene Entwürfe zu erstellen, die Sie dann im Workshop gemeinsam umsetzen können. Am Ende des Kurses haben Sie die Möglichkeit, Ihre Porzellanelemente zu einem vollständigen Schmuckstück zu verarbeiten. Dazu werden die Kreationen aus Porzellan mit Silber verarbeitet und zu einem einzigartigen Accessoire zusammengestellt. Mit dem erlernten Wissen und den erprobten Techniken sind Sie in der Lage, eigene Schmuckstücke zu entwerfen und zu fertigen. Der Kurs bietet somit nicht nur eine Einführung in die Schmuckherstellung mit Porzellan, sondern ermöglicht es Ihnen auch, selbstbewusst und kreativ eigene Schmuckstücke zu gestalten und zu fertigen. Die Kurselemente sind speziell darauf ausgerichtet, dass Sie am Ende des Kurses in der Lage sind, Ihre eigenen Porzellan-Schmuckstücke herzustellen, die Sie nach Belieben tragen oder auch verschenken können.

 

Kurszeiten

Freitag: 10 - 17 Uhr (inklusive Mittagspause)

Samstag: 10 - 17 Uhr (inklusive Mittagspause)

Sonntag: 10 - ca. 15 Uhr (inklusive Mittagspause)

(die Kurszeiten werden ggfls. an die Bedürfnisse und Umstände angepasst)

 

Teilnehmerzahl

Maximal 12 Teilnehmer

 

Kurssprache

Deutsch

Download
Beate Pfefferkorn_Kursablauf_2024.pdf
Adobe Acrobat Dokument 2.9 MB

Informationen zur Dozentin

"Es gibt Momente im Leben, da ist alles ganz klar. Die vergangenen Jahre ergeben Sinn und auch die Zukunft liegt deutlich und logisch vor einem. Solch ein Gefühl hatte ich das erste Mal mit 12 Jahren im Rosengarten der Burg Giebichenstein. Jedes Jahr wurde in Sachsen-Anhalt für talentierte Schüler ein Sommercamp in der Kunsthochschule ausgeschrieben. Für eine Woche konnte unter fachkundiger Anleitung Kunst entdeckt und vor allem gemacht werden. Malen, kleben, Materialien ausprobieren, alles war erlaubt. Ich durfte 1995 teilnehmen und fühlte mich wohl wie nie. Genau das war es, was ich wollte und zwar genau in dieser Uni. Nun waren es bis zum Abitur noch einige Jahre und so hatte ich viel Zeit, um an den eigenen Fähigkeiten zu arbeiten. Weil ich kein künstlerisches Gymnasium besuchte, gehörte die Nachmittage den Mal- und Zeichenkursen. Denn neben der Erweiterung der eigenen Fähigkeiten musste für die Eignungsprüfung eine Mappe mit guten Arbeitsproben zusammengestellt werden. Mit 17 habe ich mich das erste Mal beworben, denn die Zulassung würde theoretisch zwei Jahre Gültigkeit haben. Kaum einer schafft das auf Anhieb.

 

Nach der Mappendurchsicht, die einige Stunden in Anspruch genommen hat, teilte mir meine zukünftige Professorin Frau Antje Scharfe mit, dass sie mir die Chance geben, mich zu beweisen, damit mich meine Eltern nicht zum Jura studieren drängen. Drei Tage wurden je zwei Aufgaben bearbeitet, sowie ein Gespräch absolviert. Wieder war ich von der Atmosphäre auf dem Burg-Gelände begeistert und geradezu beflügelt. Die Ergebnisse standen drei Wochen später in einem Brief, den ich tagelang mit mir herumtrug, ohne mich zu trauen, ihn zu öffnen. Der Bescheid war positiv! Und ich wusste schon ein Jahr vor meinen Freunden, wo ich 2002 anfangen würde zu studieren. Reguläre Studienzeit waren 6 Jahre, viel Zeit, um künstlerisch zu reifen. Dank meiner Kinder, die auch viele schöne Stunden im Rosengarten verbracht haben, durfte ich sogar noch zwei Jahre länger verweilen. 2010 habe ich mein Diplom „Schmuck. Status. Ritual.“ erfolgreich verteidigt und freue mich nun auf eine neue Ära als freischaffende Künstlerin.

 

Seitdem arbeite ich in einem eigenen Atelier in Dresden. Erst im ruhigen Ortsteil Übigau, wo ich mich immerhin 8 Jahre künstlerisch ausleben durfte. In dieser Zeit habe ich vor allem meinen Schmuck weiterentwickelt und auch die nötigen handwerklichen Fähigkeiten des Goldschmiedens erlernt, um meine eigenen Ideen unabhängig von anderen Handwerkern umsetzen zu können.(Genauere Angaben zu meiner Ausstellungstätigkeit, immerhin hat mich meine Arbeit nach New York, Montréal und China geführt, finden Sie in meinem Ausstellungsverzeichnis).

 

Dann, seit 2017 in lichtdurchfluteten Räumen in Dresden Cotta/ Löbtau. Zuvor war in dem Eckgeschäft eine kleine Werkgalerie angesiedelt, in der auch ich regelmäßig meine Arbeiten gezeigt habe. Von Anfang an, habe ich die Räume geliebt: an einer großen Straße gelegen, mit riesigen Fenstern, einer kleinen Treppe zur Tür und Rosen links und rechts vom Eingang. Und insgeheim war ich traurig, dass dies nicht meine Arbeitsstätte ist.

 

2016 musste die kleine Galerie aus familiären Gründen schließen und so habe ich die Gelegenheit genutzt, mich um die Fortführung des Geschäftes, freilich mit kleinen Änderungen, denn immerhin wollte ich die Räume vor allem als Atelier nutzen, zu bewerben. Mein Bauch hatte Recht, die ehemalige Galeristin ist glücklich, dass die Räume weiterhin kreativ genutzt werden und ich bin es auch."

 

 

ARBEITSWEISE

 

Meine Arbeiten sind aus Porzellan. Gelegentlich belasse ich das Material weiß. So reflektiert es Licht, wirkt rein, aber auch abweisend und hart. Oft kommt Farbe hinzu. Es wird bunter, lebendiger. Und mit der Verwendung von Grautönen wechselt erneut die Stimmung. Ich fertige hunderte gleich scheinender Einzelteile, die jedoch Spuren der manuellen Bearbeitung zeigen. Sie werden gerollt, gedrückt, gestanzt und gegossen, danach perforiert und gesäubert. Auch nach dem Brennvorgang sind meine Handlungen immer wieder dieselben: fädeln, Ösen pressen, Ringe öffnen und schließen, knoten und kleben. Erst die Reihung der Einzelteile bringt den Rhythmus in das entstehende Schmuckstück. Die Anordnung der Elemente bedingt deren Verhalten und unsere Wahrnehmung. Die Perlen sind nicht starr fixiert, sondern flexibel und erzeugen so nicht nur eine Bewegung, sondern auch einen Klang. Einige Stücke sind leise, andere „musizieren“, aber immer werden Gefühle angesprochen und Assoziationen geweckt.

 

Porzellanschmuck

Porzellan ist für mich nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern formgebendes Element. Die Reihung der unzähligen Einzelteile führt zum Schmuck, denn erst in der Gruppe beginnen die Spitzen, Plättchen und Perlen zu leben und ein vollständiges Ganzes zu ergeben. Das Repetitive ist von zentraler Bedeutung. Die stete Wiederholung der Arbeitsschritte lassen ähnliche, aber nie gleiche Einzelteile entstehen, denn beim Arbeiten mit der Hand bleiben Abdrücke zurück, die bewusst belassen werden. Die spezifischen Eigenschaften des Materials stehen im Vordergrund. Bei Bewegung erzeugen die Einzelteile leichte Geräusche, die je nach Anordnung und Form, immer ein wenig anders klingen. Auch die Farbigkeit variiert. Lebendige Töne stehen gleichberechtigt neben unberührt wirkendem Weiß.

 

Ritualkragen

Meine Porzellankragen lehnen sich vor allem an rituellen Stücken an. Sie werden auf den Schultern getragen und rahmen so den Kopf des Trägers. Die Aufmerksamkeit des Gegenübers wird auf die Worte und Mimik des Geschmückten gelenkt. Aber auch die Haltung des Schmucktragenden verändert sich. Er ist gezwungen sich aufzurichten, gerade zu stehen und strahlt so eine besondere Würde aus. Ein Gewicht liegt auf und es liegt am Träger, wie er dieses wahrnimmt. Es kann liebevolle Umarmung oder unangenehme Last sein. Es kann einengen oder beschützen, verletzen oder beruhigen.