WS-BP-2025

SCHMUCK AUS PORZELLAN UND SILBER

mit Beate Pfefferkorn
31. Oktober - 02. November 2025


Kursgebühr versteht sich inklusive Materialkosten,

Verpflegung, Eintritt ins Keramikmuseum und MwSt.

 

30.10.-02.11.2025 | Schmuck aus Porzellan | Pfefferkorn

345,00 €

  • verfügbar

Kursbeschreibung

Porzellan gilt als das erlesenste Material in der Keramik, vereint filigrane Eleganz mit außergewöhnlicher Robustheit und eignet sich daher perfekt für die Schmuckherstellung. In diesem Kurs erkunden Sie unter der Leitung der renommierten und mit dem German Design Award 2021 ausgezeichneten Designerin Beate Pfefferkorn die vielseitigen Möglichkeiten, Schmuck mit Porzellan zu gestalten.

 

Von reinweißen, transparenten bis hin zu farbigen Varianten, die durch Zugabe von Oxiden entstehen, lernen Sie verschiedene Techniken wie Gießen in Gipsformen, Kneten, Rollen, Stanzen oder Perforieren kennen, um einzigartige Stücke zu erschaffen. Dabei erhalten Sie wertvolle Tipps und Inspirationen, um eigene Entwürfe zu entwickeln und diese direkt im Workshop umzusetzen.
Der Fokus an diesem Wochenende wird auf Folgendem liegen:

  • Ring aus Silber und ein ergänzendes Element aus Porzellan im Fokus
  • Wir schmieden die Schiene und Porzellanfassung aus Metall
  • Das Porzellan darf modelliert, geritzt, gegossen und ggf., wenn unbedingt gewünscht, auch mitgebracht werden

 

Kurszeiten

Freitag: 10 - 17 Uhr (inklusive Mittagspause)

Samstag: 10 - 17 Uhr (inklusive Mittagspause)

Sonntag: 10 - ca. 15 Uhr (inklusive Mittagspause)

(die Kurszeiten werden ggfls. an die Bedürfnisse und Umstände angepasst)

 

Teilnehmerzahl

Maximal 12 Teilnehmer

 

Kurssprache

Deutsch


Informationen zur Dozentin

"Es gibt Momente im Leben, da ist alles ganz klar. Die vergangenen Jahre ergeben Sinn und auch die Zukunft liegt deutlich und logisch vor einem. Solch ein Gefühl hatte ich das erste Mal mit 12 Jahren im Rosengarten der Burg Giebichenstein. Jedes Jahr wurde in Sachsen-Anhalt für talentierte Schüler ein Sommercamp in der Kunsthochschule ausgeschrieben. Für eine Woche konnte unter fachkundiger Anleitung Kunst entdeckt und vor allem gemacht werden. Malen, kleben, Materialien ausprobieren, alles war erlaubt. Ich durfte 1995 teilnehmen und fühlte mich wohl wie nie. Genau das war es, was ich wollte und zwar genau in dieser Uni. Nun waren es bis zum Abitur noch einige Jahre und so hatte ich viel Zeit, um an den eigenen Fähigkeiten zu arbeiten. Weil ich kein künstlerisches Gymnasium besuchte, gehörte die Nachmittage den Mal- und Zeichenkursen. Denn neben der Erweiterung der eigenen Fähigkeiten musste für die Eignungsprüfung eine Mappe mit guten Arbeitsproben zusammengestellt werden. Mit 17 habe ich mich das erste Mal beworben, denn die Zulassung würde theoretisch zwei Jahre Gültigkeit haben. Kaum einer schafft das auf Anhieb.

 

Nach der Mappendurchsicht, die einige Stunden in Anspruch genommen hat, teilte mir meine zukünftige Professorin Frau Antje Scharfe mit, dass sie mir die Chance geben, mich zu beweisen, damit mich meine Eltern nicht zum Jura studieren drängen. Drei Tage wurden je zwei Aufgaben bearbeitet, sowie ein Gespräch absolviert. Wieder war ich von der Atmosphäre auf dem Burg-Gelände begeistert und geradezu beflügelt. Die Ergebnisse standen drei Wochen später in einem Brief, den ich tagelang mit mir herumtrug, ohne mich zu trauen, ihn zu öffnen. Der Bescheid war positiv! Und ich wusste schon ein Jahr vor meinen Freunden, wo ich 2002 anfangen würde zu studieren. Reguläre Studienzeit waren 6 Jahre, viel Zeit, um künstlerisch zu reifen. Dank meiner Kinder, die auch viele schöne Stunden im Rosengarten verbracht haben, durfte ich sogar noch zwei Jahre länger verweilen. 2010 habe ich mein Diplom „Schmuck. Status. Ritual.“ erfolgreich verteidigt und freue mich nun auf eine neue Ära als freischaffende Künstlerin.

 

Seitdem arbeite ich in einem eigenen Atelier in Dresden. Erst im ruhigen Ortsteil Übigau, wo ich mich immerhin 8 Jahre künstlerisch ausleben durfte. In dieser Zeit habe ich vor allem meinen Schmuck weiterentwickelt und auch die nötigen handwerklichen Fähigkeiten des Goldschmiedens erlernt, um meine eigenen Ideen unabhängig von anderen Handwerkern umsetzen zu können.(Genauere Angaben zu meiner Ausstellungstätigkeit, immerhin hat mich meine Arbeit nach New York, Montréal und China geführt, finden Sie in meinem Ausstellungsverzeichnis).

 

Dann, seit 2017 in lichtdurchfluteten Räumen in Dresden Cotta/ Löbtau. Zuvor war in dem Eckgeschäft eine kleine Werkgalerie angesiedelt, in der auch ich regelmäßig meine Arbeiten gezeigt habe. Von Anfang an, habe ich die Räume geliebt: an einer großen Straße gelegen, mit riesigen Fenstern, einer kleinen Treppe zur Tür und Rosen links und rechts vom Eingang. Und insgeheim war ich traurig, dass dies nicht meine Arbeitsstätte ist.

 

2016 musste die kleine Galerie aus familiären Gründen schließen und so habe ich die Gelegenheit genutzt, mich um die Fortführung des Geschäftes, freilich mit kleinen Änderungen, denn immerhin wollte ich die Räume vor allem als Atelier nutzen, zu bewerben. Mein Bauch hatte Recht, die ehemalige Galeristin ist glücklich, dass die Räume weiterhin kreativ genutzt werden und ich bin es auch."

 

 

ARBEITSWEISE

 

Meine Arbeiten sind aus Porzellan. Gelegentlich belasse ich das Material weiß. So reflektiert es Licht, wirkt rein, aber auch abweisend und hart. Oft kommt Farbe hinzu. Es wird bunter, lebendiger. Und mit der Verwendung von Grautönen wechselt erneut die Stimmung. Ich fertige hunderte gleich scheinender Einzelteile, die jedoch Spuren der manuellen Bearbeitung zeigen. Sie werden gerollt, gedrückt, gestanzt und gegossen, danach perforiert und gesäubert. Auch nach dem Brennvorgang sind meine Handlungen immer wieder dieselben: fädeln, Ösen pressen, Ringe öffnen und schließen, knoten und kleben. Erst die Reihung der Einzelteile bringt den Rhythmus in das entstehende Schmuckstück. Die Anordnung der Elemente bedingt deren Verhalten und unsere Wahrnehmung. Die Perlen sind nicht starr fixiert, sondern flexibel und erzeugen so nicht nur eine Bewegung, sondern auch einen Klang. Einige Stücke sind leise, andere „musizieren“, aber immer werden Gefühle angesprochen und Assoziationen geweckt.

 

Porzellanschmuck

Porzellan ist für mich nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern formgebendes Element. Die Reihung der unzähligen Einzelteile führt zum Schmuck, denn erst in der Gruppe beginnen die Spitzen, Plättchen und Perlen zu leben und ein vollständiges Ganzes zu ergeben. Das Repetitive ist von zentraler Bedeutung. Die stete Wiederholung der Arbeitsschritte lassen ähnliche, aber nie gleiche Einzelteile entstehen, denn beim Arbeiten mit der Hand bleiben Abdrücke zurück, die bewusst belassen werden. Die spezifischen Eigenschaften des Materials stehen im Vordergrund. Bei Bewegung erzeugen die Einzelteile leichte Geräusche, die je nach Anordnung und Form, immer ein wenig anders klingen. Auch die Farbigkeit variiert. Lebendige Töne stehen gleichberechtigt neben unberührt wirkendem Weiß.

 

Ritualkragen

Meine Porzellankragen lehnen sich vor allem an rituellen Stücken an. Sie werden auf den Schultern getragen und rahmen so den Kopf des Trägers. Die Aufmerksamkeit des Gegenübers wird auf die Worte und Mimik des Geschmückten gelenkt. Aber auch die Haltung des Schmucktragenden verändert sich. Er ist gezwungen sich aufzurichten, gerade zu stehen und strahlt so eine besondere Würde aus. Ein Gewicht liegt auf und es liegt am Träger, wie er dieses wahrnimmt. Es kann liebevolle Umarmung oder unangenehme Last sein. Es kann einengen oder beschützen, verletzen oder beruhigen.